Aus den Ermittlungsakten der Staatssicherheit wurden 18 exemplarische Fotos von den Fluchtorten an der innerdeutschen Grenze zwischen Ratzeburger See und Elbe ausgewählt. Sie verweisen zugleich auf 18 Schicksale von Menschen, die eine Flucht aus der DDR wagten.
Die Fotos bilden den Blick der Ermittler auf den Schauplatz des Geschehens ab und waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt. Doch indem wir sie ausstellen, offenbaren sie weitere Aussagen. Die Fotos bezeugen die Abschreckung und Gewalt des DDR-Grenzregimes, aber auch den Eigensinn und Freiheitswillen vieler DDR-Bürger, der Enge und Bevormundung durch Partei und Staat zu entfliehen. Gegen die Träume, Hoffnungen und Verletzungen der Menschen ließen sich keine noch so hohen Zäune bauen.
Die Fotos werden durch einen Reader zur Ausstellung ergänzt, in dem die Schicksale der Menschen knapp skizziert sind. Auf den Fotos fehlen die Menschen, doch in den Texten werden der jeweilige Fluchtweg und die Folgen des Fluchtversuches für die Betroffenen dargestellt. Elf der 18 Fluchten scheiterten. Die Menschen wurden verhaftet und einer starb durch die Selbstschussanlagen. Es sind dramatische Geschichten aus der Zeit der deutschen Teilung, an die mit der Ausstellung erinnert werden soll.
Ausstellungseröffnung
29. Mai 2016, 11:00 Uhr
Grenzhus Schlagsdorf, Neubauernweg 1, 19217 Schlagsdorf
Ausstellung
29. Mai bis 20. Dezember 2016
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag
von 10 bis 16.30 Uhr
Samstag und Sonntag
10 bis 18.00 Uhr
Kontakt
Grenzhus Schlagsdorf
Informationszentrum zur innerdeutschen Grenze
Neubauernweg 1, 19217 Schlagsdorf
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Fax: 038875/ 20735
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