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Ärger um Verleihung des Gillhoff-Preises 2013

Pressemitteilung der Landesbeauftragten vom 05.06.2013


„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant", mit diesem Satz von Hoffmann von Fallersleben im Kopf und auf den Lippen stürzten die Menschen 1989 die Diktatur. Diese Diktatur wurde von Menschen getragen, die heute immer noch ihre Rolle als Unterdrücker verteidigen und verharmlosen. Aber diese Diktatur wurde von Tätern getragen und hat Opfer gefordert. Hunderttausende leiden noch heute an den Folgen der Gewaltherrschaft.

Im letzten Jahr verzichtete der Denunziant Jürgen Rogge noch auf den Preis der Gillhoff-Gesellschaft. In diesem Jahr soll er die Laudatio für den neuen Preisträger halten. Diese hält traditionell der Preisträger des Vorjahres. Jetzt wird deutlich, welchen Wert dieser Verzicht für den IM und den Vorstand der Gillhoff-Gesellschaft wirklich hatte.

„Man kann diesen Vorgang nicht mehr als instinktlos bezeichnen", sagt die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Marita Pagels-Heineking. „Dies ist eine bewusste Provokation der Gillhoff-Gesellschaft und ihres Vorsitzenden Hartmut Brun. Allerdings kommt diese Provokation für mich nicht überraschend", so die Landesbeauftragte weiter. „Mit dieser unerträglich zynischen Haltung gegenüber den Opfern kommunistischer Gewaltherrschaft wird wieder einmal deutlich, wie groß das Defizit bei der Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in Mecklenburg-Vorpommern ist. Aber solange in diesem Land Stasi-Spitzel offiziell für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden und die DDR nach wie vor nicht als Unrechtsstaat gilt, darf man sich über so viel Dreistigkeit bei einer kleinen literarischen Gesellschaft nicht wundern."

Siehe hierzu auch die Pressemitteilung vom 05.06.2013

 



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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern