Am 12. August 1971 wurde die Rostocker Christuskirche gesprengt. Die SED-Führung hatte die Zerstörung des nach schweren Kriegsschäden bereits 1947 wieder hergestellten neogotischen Kirchenbaus angeordnet. Die Rostocker Christuskirche gehört damit zu den letzten Baudenkmälern in der DDR in einer ganzen Reihe, die insbesondere wegen der geplanten Umgestaltungen zu sozialistischen Stadtzentren weichen mussten.
„Das machen wir wie in Leipzig. Morgens wachen die Rostocker auf, und dann ist die Kirche weg“, bezog sich ein Rostocker Stadtvertreter auf einer Wohnbezirksversammlung auf die Sprengung der Leipziger Universitätskirche 1968. Obwohl der Stadtspitze klar war, dass sich das völlig überzogene Städtebaukonzept schon aus finanziellen Gründen nicht umsetzen lassen würde, hielt sie trotz Protesten an der Sprengung der Christuskirche fest. Die Fläche blieb bis 2012 unbebaut.
Die Katholische Christusgemeinde Rostock, die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Stasi-Unterlagen, das Heinrich-Theissing-Institut und das Thomas-Morus-Bildungswerk Schwerin werden mit einer Ausstellung und in einer gemeinsamen Veranstaltung am 10. August 2016 um 17.00 Uhr im Gemeindezentrum der Christuskirche Rostock an die willkürliche Zerstörung der Kirche erinnern. Nach einem kurzen Filmbeitrag wird Dr. Georg Diederich über die Hintergründe der Kirchensprengung sowie den Neubau der Kirche informieren, die Ereignisse in den geschichtlichen Zusammenhang einordnen und mit Zeitzeugen diskutieren. Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die Gemeinde zu einem Gottesdienst ein.
Mittwoch, 10. August 2016
Gemeindezentrum der Christuskirche, Häktweg 4-6, 18057 Rostock
17.00 Uhr
Filmbeitrag
Vortrag von Dr. Georg Diederich
Diskussion mit Zeitzeugen
Ausstellung
Der Eintritt ist frei.
19.00 Uhr
Gottesdienst
Veranstalter
Die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Katholische Christusgemeinde Rostock
Heinrich-Theissing-Institut Schwerin
Thomas-Morus-Bildungswerk Schwerin
Die Einladungskarte zur Veranstaltung finden Sie hier.