Mit einer Gedenkveranstaltung für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft endete am Sonntag, 22. Mai 2022 in der Rostocker Petrikirche der 25. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen.
Etwa 200 Vertreterinnen und Vertreter aus über 40 Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen debattierten auf dem dreitägigen Kongress mit Politikern, Juristen, Historikern und Psychologen über den aktuellen Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur, über ihre bisherige Arbeit und künftige Projekte.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten deutlich, dass sie mit ihrem Verfolgungsschicksal einen hohen Preis dafür zahlen mussten, dass die Menschen im vereinigten Deutschland heute in Demokratie und Freiheit leben können. Damit das so bleibt, müssen die heutige Gesellschaft und auch kommende Generationen über beide deutsche Diktaturen informiert sein: über die Mechanismen, über die Verbrechen und die Unterschiede.
Beim therapeutischen Umgang mit den Verletzungen aus politischer Repression gibt es mit Blick auf die Erinnerungskultur unterschiedliche Erfahrungen. So durchleiden manche Betroffene bei der Konfrontation mit der Vergangenheit die Traumata ihrer Verfolgung immer wieder und sind dabei auch in ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigt. Andere Betroffene erfahren im Engagement für die Aufarbeitung, indem sie sich ihrer Verfolgungsgeschichte selbst bemächtigen, eine heilsame Selbstwirksamkeit und Sinnstiftung.
Besprochen wurden auf dem Bundeskongress darüber hinaus auch Impulse an die Politik zur Verbesserung von Entschädigungsregelungen und wie es gelingen kann, die Diktaturaufarbeitung in der Gesellschaft besser zu verankern.
Die Berichterstattung über den Bundeskongress finden sie hier:
Schweriner Volkszeitung 19.05.2022