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Patientenzimmer im Psychiatrischen Pflegeheim Dobbertin, etwa Mitte 1989. Foto: Rainer Cordes, LHAS, 7.11-1-2, Z 45/1996, Nr. 159


Sozialstaat DDR? Der Umgang mit behinderten Kindern und Jugendlichen

Fachtag zu behinderten Minderjährigen in psychiatrischen, sonderpädagogischen, konfessionellen und Behinderteneinrichtungen der DDR


Zu einem Fachtag über den Umgang mit behinderten Kindern und Jugendlichen in der DDR lädt der Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur am 19. November 2024 von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr in den Goldenen Saal in Schwerin ein. Der Eintritt ist frei.

 

Um eine Anmeldung unter der Mail tagung{at}lamv.mv-regierung.de wird gebeten.

 

Für die Veranstaltung ist eine Zertifizierung als Weiterbildung bei der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer beantragt.

 

Das Bild von der DDR als Sozialstaat mit einem vorbildlichen Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem erweist sich in der Gesellschaft als erstaunlich resistent. Dabei behandelte der SED-Staat Menschen immer auch nach Nützlichkeitserwägungen und verletzte so die Würde derjenigen, die als nicht arbeitsfähig eingestuft wurden und denen deswegen Bildung, Förderung und angemessene Lebensbedingungen vorenthalten wurden.

 

Anlässlich des Erscheinens des dritten und letzten Bands „Kinder und Jugendliche in sonderpädagogischen, psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen in den DDR-Nordbezirken“ von Falk Bersch in der Schriftenreihe der Aufarbeitungsbehörde für MV sollen auf dem Fachtag die Ergebnisse der Studie historisch eingeordnet und für die heutigen Herausforderungen im Sozialwesen diskutiert werden. Zielgruppe sind ein Fachpublikum mit professionellem Bezug zu behinderten Menschen sowie an der Aufarbeitung Interessierte.

 

Mit der Frage zur DDR als Sozialstaat vor dem Hintergrund ideologischer Leitlinien und dem Wettbewerb mit dem westlichen Ausland setzt sich der Zeithistoriker und ehemalige Direktor des Hannah-Arendt-Instituts Prof. Dr. Thomas Lindenberger auseinander. Falk Bersch stellt seine Forschungen zu den konfessionellen und sonderpädagogischen Einrichtungen der DDR-Nordbezirke sowie zu den Institutionen des Gesundheitswesens in den Zusammenhang der rechtlichen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Medizinhistorikerin Dr. Kathleen Haack thematisiert am Beispiel der Psychiatrie das Gesundheitswesen der DDR. In einem abschließenden Podium mit den Referenten und dem Landesbeauftragten Burkhard Bley sollen mit den Teilnehmern die aufgeworfenen Thesen und Fragestellungen auch mit Blick auf die heutige Praxis erörtert werden. Der Fachtag wird von Dörte Graner moderiert.

 

 

Programm

13.00

Begrüßung

 

Burkhard Bley, Landesbeauftragter für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur

13.10

Video-Grußwort

 

Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport

des Landes Mecklenburg-Vorpommern

   
  Moderation: Dörte Graner

13.15

Sozialstaat DDR?

 

Prof. Dr. Thomas Lindenberger

14.00

Kaffeepause

14.30

Kinder und Jugendliche in sonderpädagogischen, psychiatrischen und

Behinderteneinrichtungen in den DDR-Nordbezirken

 

Falk Bersch, Historiker und Autor

15.00

Das Gesundheitswesen der DDR und die Psychiatrie

 

Dr. Kathleen Haack, Universitätsmedizin Rostock

15.30

Kaffeepause

16.00

Podiumsgespräch

 

Falk Bersch, Dr. Kathleen Haack, Prof. Dr. Thomas Lindenberger, Burkhard Bley

17.00

Ende

 

 

 

Fachtag

Dienstag, 19. November 2024,

von 13.00 bis 17.00 Uhr

Goldener Saal, Puschkinstraße 19, 19055 Schwerin.

 

Die Einladung zum Download finden Sie hier.



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