Mit der Friedlichen Revolution, dem Ende der SED-Diktatur, sind die einschneidenden Erfahrungen ehemals politisch Verfolgter und ihrer Angehörigen nicht verschwunden. Sie prägen auf unterschiedliche Weise das Leben jedes Einzelnen, das Zusammenleben der Familie oder ihr Auseinanderbrechen. Den Betroffenen fällt es oftmals schwer, über ihr widerständiges Handeln und verunsichernde Verfolgungserfahrungen mit anderen zu sprechen. Nicht selten verstummen sie zeitweilig oder dauerhaft, weil sie keine Worte finden, mit denen sie ihr Erleben anderen vermitteln können.
Diejenigen, die sprechen wollten, hielten sich zurück, um ihnen nahestehende Menschen mit ihrer Erzählung nicht in Gefahr zu bringen und vor allem ihre Kinder nicht damit zu belasten. Insbesondere die Kinder und Partner oder andere nahe Angehörige waren jedoch direkt oder indirekt vom geleisteten Widerstand und den Verfolgungsmaßnahmen betroffen.
Der diesjährige Bundeskongress will den Fragen nachgehen, ob und wie das unterschiedliche Erleben beschwiegen und besprochen wurde bzw. wird. Wie kann es heute gelingen, diese Erfahrungen miteinander zu teilen und welche Impulse können von der innerfamiliären Aufarbeitung ausgehen, um das Erlebte in unser kulturelles Gedächtnis aufzunehmen?
22. Bundeskongress der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen
Bundeskongress
Freitag, 8. Juni bis Sonntag, 10. Juni 2018
Seminaris SeeHotel Potsdam, An der Pirschheide 40, 14471 Potsdam
Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldebestätigung möglich.
Veranstalter
Konferenz der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Das Programm finden Sie hier.
Eine Pressemitteilung der Konferenz der Landesbeauftragten finden Sie hier.