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Arno Esch 1946. Foto: privat/LAMV.


Arno Esch vor 75 Jahren in Rostock verhaftet

Beginn des Leidenswegs des 1951 in Moskau erschossenen liberalen Vordenkers durch die Gefängnisse der sowjetischen Geheimpolizei


Vor 75 Jahren, am 18. Oktober 1949, wurde der Student Arno Esch von Mitarbeitern des MGB, der sowjetischen Staatssicherheit, in Rostock verhaftet. Damit begann der Leidensweg des liberalen Vordenkers und Demokraten durch die Gefängnisse der sowjetischen Geheimpolizei. Zwei Tage später wurde Arno Esch nach Schwerin in die U-Haft am Demmlerplatz überstellt. Dort wurde er am 20. Juli 1950 von einem Sowjetischen Militärtribunal wegen angeblicher Spionage und Bildung einer konterrevolutionären Organisation zum Tode verurteilt. Am 24. Juli 1951 wurde Arno Esch im Alter von 23 Jahren im Moskauer Butyrka-Gefängnis erschossen.

 

Arno Esch hatte seit 1946 an der Universität Rostock Rechtswissenschaften studiert und geriet durch sein Engagement für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft in der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) in Konflikt mit SED und sowjetischer Besatzungsmacht. Im Zusammenhang mit der Verfolgung von Arno Esch wurden 13 weitere junge LDP-Mitglieder aus Mecklenburg verhaftet und hingerichtet oder zu langen Lagerhaftstrafen verurteilt.

 

Der Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Burkhard Bley würdigte Arno Esch als liberalen Vordenker und Demokraten: „Arno Esch erlebte die Errichtung der kommunistischen Diktatur in SBZ und DDR. Dagegen bekannte er sich öffentlich zur ‚Freiheit der Persönlichkeit und Wahrung der Menschenwürde‘. Für das mutige Eintreten für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft bezahlte er mit seinem Leben. Wir gedenken Arno Esch auch im Bewusstsein unserer eigenen Verantwortung für die unter vielen Opfern errungene Demokratie und Freiheit in unserem Land, welches die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt.“

 

Literaturhinweis
Natalja Jeske: Arno Esch. Eine Biografie. ISBN 978-3-933255-63-1.
Schutzgebühr 10 Euro.
Bestellt werden kann die Publikation online unter www.landesbeauftragter.de/publikationen oder in der Geschäftsstelle des Landesbeauftragten

Tel.: 0385-734006, Fax: 0385-734007, Mail: post{at}lamv.mv-regierung.de.

 

Eine Pressemitteilung zum Download finden Sie hier.



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