Der 9. November ist ein Tag des Gedenkens an vor allem zwei Ereignisse in der deutschen Geschichte, deren Bewertung gegensätzlicher kaum sein kann: 1938 ein Tag der Trauer und Scham über das den jüdischen Menschen in Deutschland zugefügte Leid und Unrecht. 1989 ein Tag der Freude und Hoffnung über das Aufbrechen aus der ummauerten SED-Diktatur. Wenn wir das eine Ereignis feiern, dürfen wir das andere niemals vergessen.
Dass die SED-Diktatur gestürzt und die deutsche Teilung überwunden werden konnten, ist dem Mut vieler Menschen zu danken, die im Herbst 1989 auf den Straßen der Republik ihre Rechte und Freiheiten einforderten. Dieser Mut musste erst wachsen aus der Unzufriedenheit mit den Verhältnissen, mit der Ausreisewelle, aus oppositionellen Basisgruppen heraus in die Öffentlichkeit.
Unser Gedenken sollte auch denjenigen gelten, die den Aufbruch in die Freiheit nicht mehr miterleben konnten. Die wegen ihres Widerstands ihre Freiheit und ihr Leben lassen mussten in Lagern und Haftanstalten in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR, an der Staatsgrenze oder nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953.
Wir denken an das Leid, das Menschen zugefügt wurde durch offene Repression der staatlichen Organe oder verdeckt durch perfide Zersetzungsmaßnahmen der Stasi.
Menschen wurden in ihren Biographien beschädigt, Karrieren und Lebensentwürfe zerstört, Familien getrennt.
Beide Ereignisse, sowohl die Pogromnacht von 1938, als auch der Mauerfall 1989, zeigen uns, wie verletzbar und zerbrechlich die errungene Demokratie ist und dass Freiheit und Menschenrechte keineswegs selbstverständlich sind.
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