Der Berliner Schriftstellerin Prof. Ines Geipel ist am Sonntag, 11. Oktober 2020 in Wolfenbüttel der Lessing-Preis für Kritik 2020 verliehen worden. Den Förderpreis, der durch die Preisträgerin zuerkannt wird, erhielten Margarita Maslyukova, Ekaterina Melnikova und Ekaterina Pavlenko von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.
Die Landesbeauftragte Anne Drescher gratulierte Ines Geipel:
„Dass Ines Geipel mit der Preisverleihung für ihren Einsatz bei der Aufarbeitung von Diktaturvergangenheit gewürdigt wird, freut mich sehr. Ines Geipel hat sich für geschädigte ehemalige DDR-Sportler, für die Aufklärung über das DDR-Staatsdoping und für unterdrückte DDR-Literatur engagiert. In ihrem literarischen Schaffen hat sich Ines Geipel berührend und tiefgründig mit Verletzungen und Deformationen eines diktatorischen Systems auseinandergesetzt. Besonders freut mich auch die Vergabe des Förderpreises durch Ines Geipel an die drei jungen Historikerinnen von Memorial Russland.“
In ihrer Laudatio betonte die Literaturkritikerin Dr. Insa Wilke:
„Im Werk von Ines Geipel geht es immer wieder um den Osten. Um das Erbe, das man nur ausschlagen kann, wenn man es kennt. Sie tritt dafür ein, endlich diese Perspektive des Ostens mitzudenken, auch ihre Extreme. Sie hat eindrucksvoll belegt, wie das in all den wichtigen Debatten um Vergangenheit, die in den 90er Jahren geführt wurden, nicht passiert ist.“
Der Lessing-Preis für Kritik wird von der Braunschweigischen Stiftung, der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und der Stadt Wolfenbüttel vergeben.
Die Pressemitteilung zum Download finden Sie hier.
Die Laudatio von Dr. Insa Wilke zum Download finden Sie hier.
(Veröffentlichung auf der Internetseite der Landesbeauftragten für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur mit freundlicher Genehmigung durch Dr. Helmut Berthold, Lessing-Akademie e.V.)