Pressemitteilung
Schwerin, 5. August 2013
Im Jahr 1976 setzte Erich Mielke die Richtlinie 1/76 in Kraft. In ihr ist eine besondere Form der politischen Verfolgung festgeschrieben, die Zersetzung. Sie war eine Bestrafung ohne Urteil. Durch verdeckte Eingriffe in das berufliche und private Leben wurden Menschen psychisch zermürbt. Zersetzen hieß: Inszenieren von beruflichen Misserfolgen, Einschränken der Bewegungsfreiheit, Erzeugen von Misstrauen oder Zerstören von Liebesbeziehungen.
Die neue Dokumentation der Reihe „ZDF-History" gewährt erstmals umfassend Einblick in das menschenverachtende Terrorinstrument des Ministeriums für Staatssicherheit. Viele Betroffene von Zersetzungsmaßnahmen leiden noch heute unter den Folgen dieser Repression. In dem Filmbeitrag kommen Frauen und Männer zu Wort, die über ihre Erfahrungen mit Zersetzungsmaßnahmen berichten.
Weil Maßnahmen der Zersetzung so schwer fassbar waren, gibt es bis heute für diese Betroffenengruppen keine Rehabilitierungsmöglichkeiten, in den Rehabilitierungsgesetzen werden diese Betroffenen bis heute nicht berücksichtigt.
Sendetermine:
Freitag, den 09.08.2013 um 17.45 Uhr, 3sat
Sonnabend, den 10.08.2013 um 21.45 Uhr, Phoenix
Die Pressemitteilung als PDF im Download finden Sie hier.