Nach einer Lesung und einem Impulsvortrag werden Anne Drescher und Frank Goldammer über die Bedeutung des 17. Juni und die Erinnerung an den Volksaufstand ins Gespräch kommen. Es moderiert Dr. Frank Wilhelm (Nordkurier). Wir freuen uns auf Sie und Ihre Meinung zum Thema.
Die Vorgeschichte zum 17. Juni 1953
Im Juli 1952 verkündete Walter Ulbricht auf der II. Parteikonferenz der SED den „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“, was forcierte Kollektivierung und staatliche Zentralisierung nach Vorbild der Sowjetunion bedeutete. Die Folgen: eine massive Ernährungskrise, die Vergrößerung der ökonomischen Not, ein Einbruch der industriellen Produktion. Noch dazu wollte die SED-Führung im Mai 1953 die Arbeitsnormen um rund 10 Prozent erhöhen, während die Löhne unverändert bleiben sollten. Jetzt lief das Fass über.
In mehr als 700 Orten der DDR gehen nun Menschen auf die Straßen – nicht mehr nur, um gegen die Erhöhung der Arbeitszeit zu protestieren, die mittlerweile schon zurückgenommen wurde. Es geht vielen Demonstranten auch darum, sich der wachsenden Bevormundung, Repression und dem Aufbau der sozialistischen Diktatur entgegenzustellen. Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 wird – mithilfe sowjetischer Panzer – hart niedergeschlagen: 50 Menschen sterben, es kommt zu über 15.000 Verhaftungen.
Anne Drescher, geboren 1962 in Lübz, ist Historikerin und ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin. 1984 war sie eine der Mitbegründerinnen der „Frauen für den Frieden“. Heute ist sie Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Frank Goldammer, geboren 1975 in Dresden, ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands. Der Durchbruch gelang ihm mit der Krimireihe um den Dresdner Polizisten Max Heller. 2019 veröffentlichte er den fünften Roman der Reihe: „Juni 53 – ein Fall für Max Heller“. Die Kriminalgeschichte spielt unmittelbar nach dem niedergeschlagenen Volksaufstand.
Eine Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Eintritt frei
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