Zu einem Vortrag und anschließendem Gespräch mit Peter Wensierski zur verdrängten Geschichte der Heimkinder im Westen lädt die Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Anne Drescher in Kooperation mit Politische Memoriale e.V. am Freitag, 13. März 2019 um 19.00 Uhr in das Grenzhus nach Schlagsdorf ein. Der Eintritt ist frei.
Ihr Schicksal war bis zur Veröffentlichung des Buches „Schläge im Namen des Herrn“ von Peter Wensierski im Jahre 2006 kaum noch in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik bekannt: Bis in die siebziger Jahre hinein wurden mehr als eine halbe Million Kinder sowohl in kirchlichen wie staatlichen Heimen Westdeutschlands oft seelisch und körperlich schwer misshandelt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet.
Manchmal genügte den Ämtern der denunziatorische Hinweis der Nachbarn auf angeblich unsittlichen Lebenswandel, um junge Menschen für Jahre in Heimen verschwinden zu lassen. Viele leiden noch heute unter dem Erlebten. Sie hatten diesen Teil ihres Lebens aus Scham – selbst gegenüber Angehörigen – verschwiegen.
Peter Wensierski sammelte die Erlebnisberichte ehemaliger Heimkinder und recherchierte über zahlreiche der 3.000 einstigen Heime und enthüllte das vielleicht größte Unrecht, das jungen Menschen in der Bundesrepublik angetan wurde. Er liest aus seinem Buch, zeigt Fotos und Videos und spricht über die Spuren des Geschehens bis in die Gegenwart.
Vortrag und Gespräch
Freitag, 13. März 2020, 19.00 Uhr
GRENZHUS, Neubauernweg 1, 19217 Schlagsdorf
Eintritt frei.
Eine Einladung zum Download finden sie hier.