Susanne Schädlich liest aus ihrem neuesten Buch und eröffnet damit einen für alle Interessierten offenen Diskussionsabend mit der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Anne Drescher.
„Big Ben hat sieben Uhr geschlagen.“ – Immer freitagabends, von 1949 bis 1974, hatte die BBC eine besondere Verabredung mit den Menschen in der DDR. Im Radio konnten sie eine Sendung hören, in der anonyme Briefe verlesen wurden – von Studenten, Akademikern, Rentnern, Arbeitern, Angestellten, Bauern, Schülern. Für viele die einzige Möglichkeit, frei zu reden. Mitreißend erzählt Susanne Schädlich von der Entdeckung der über vierzig Jahre verschollen geglaubten Briefe. Enthüllt mit detektivischem Gespür die dramatischen Schicksale und deckt die perfiden Pläne der Stasi auf, mit denen die BBC-Journalisten und Briefeschreiber zum Schweigen gebracht werden sollten. Dieses Buch zeigt ein beeindruckendes Gesellschaftspanorama der DDR aus der Perspektive der Bürger, den großen Unmut und Widerstand, der von Anfang an da war. Vor allem aber setzt es den mutigen Absendern ein Denkmal, die der Verfolgung durch die Stasi ausgesetzt waren.
Susanne Schädlich ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Die deutsch-deutsche Vergangenheit ist ihr zentrales Thema: 2009 veröffentlichte sie den Bestseller „Immer wieder Dezember – Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich“. Für ihr Buch „Westwärts, so weit es nur geht“ erhielt sie 2015 den Seume-Literaturpreis. Die Autorin lebt in Berlin.
Der Eintritt ist frei.
Lesung und Diskussion
Mittwoch, 29. März 2017, 18 Uhr
Greifen-Gymnasium Ueckermünde, Apfelallee 2, 17373 Ueckermünde
Veranstalter
DemokratieLaden Anklam
Landeszentrale für politische Bildung MV
Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen
Eine Einladungskarte finden Sie hier.