Die operative Arbeit des Ministeriums war eine Männerdomäne. Etwa 10 bis maximal 16 % der Mitarbeiter des MfS waren Frauen. Ähnlich verhielt es sich bei den Inoffiziellen Mitarbeitern, hier lag der Frauenanteil bei etwa 10 %. Aber sie haben als hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiterinnen in den verschiedenen Abteilungen des MfS, in Untersuchungshaftanstalten oder mit ihren Berichten mit dazu beigetragen, dass andere Menschen bespitzelt und verfolgt wurden. Was hat Frauen bewegt, Kariere beim MfS zu machen? Welche Motive führten Frauen zur Spitzeltätigkeit? Was ließ sie zu Mittäterinnen werden? Und wie ist es den Frauen ergangen, die von der Staatssicherheit verfolgt wurden?
Das Frauenbild der Staatssicherheit - diesem Thema kann man sich auf verschiedenen Ebenen nähern: Frauen, die für das Ministerium für Staatssicherheit tätig waren, als hauptamtliche oder als inoffizielle Mitarbeiterinnen und auch mit dem Blick auf Frauen, die von der Staatssicherheit bearbeitet wurden.
Alle drei Gruppen sollen in den Blick genommen werden, wenn wir über das Frauenbild der Staatssicherheit sprechen wollen.
Spannend auch der Blick auf die „andere“ Seite: welche Rolle spielten die Frauen in der DDR-Opposition? Zu Beginn der 1980er Jahre wuchs eine neue, von Frauen getragene Protestbewegung innerhalb der europäischen Friedensbewegung. Auch in vielen Regionen in der DDR entstanden Gruppen „Frauen für den Frieden“, die sich DDR-weit vernetzten und öffentlich engagierten. Diskutiert wurden die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft, Umwelt- und Menschenrechtsfragen, Gleichberechtigung und sozialpolitische Themen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperationsprojekt der Landesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit Mecklenburg-Vorpommern, der Gleichstellungsbeauftragten der Hansestadt Rostock und von G3 - gender gestaltet gesellschaft.
Anmeldung bis 10. Oktober 2016 bitte hier.
Eine Einladungskarte finden Sie hier.