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Die deutsche Einheit – Ein längerer Prozess. Forum zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.

13. Häftlingstreffen Bützow, 27.-29.09.2015


Die Gestaltung der deutschen Einheit ist ein längerer Prozess. Nach anfänglichem, an vielen Orten vorhandenem Enthusiasmus nimmt das Interesse mit den Jahren ab. Menschen arrangieren sich mit Tatsachen, die sie zu Beginn gerne verändert hätten.

Während die Ereignisse der Friedlichen Revolution von 1989 im vergangenen Jahr vielerorts gefeiert wurden, ist der Verwaltungsakt vom 3. Oktober 1990 kaum mit Emotionen verbunden. Aber ist die deutsche Einheit deswegen keine Erfolgsgeschichte? Zu dieser Frage werden Christhard Läpple und Michael Seidel diskutieren und gleichzeitig für eine neue Gesprächskultur zwischen Ost und West werben.

Weiterhin beschäftigt sich die Tagung mit der Aufarbeitung des DDR-Unrechts im Verlauf der letzten 25 Jahre gemeinsamen Weges: Kann es nach dem Ende der SED-Diktatur Vergebung und Versöhnung geben und unter welchen Voraussetzungen ist dies möglich? Wie wurde das SED-Unrecht nach 1990 strafrechtlich aufgearbeitet? Wie wurde der Häftlingsfreikauf abgewickelt und was interessiert Schüler und Schülerinnen heute überhaupt noch an der DDR?

Ein besonderer Höhepunkt ist die Lesung mit Regina Scheer aus ihrem Buch „Machandel“, das sich mit den Wirren der deutschen Kriegs- und Nachkriegsgeschichte bis hin zur Friedlichen Revolution 1989 beschäftigt. Einen großen Raum nimmt auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Strafvollzuges in Bützow-Dreibergen am historischen Ort ein.

Am 5. Mai 2015 traf ein Tornado Bützow und richtete verheerende Schäden an. Aus diesem Anlass werden Bürgermeister Christian Grüschow und Pastor Karl-Martin Schabow über den Stand der Wiederaufbauarbeiten bzw. der Reparaturen berichten.

Das Bützower Häftlingstreffen ist seit über 12 Jahren das zentrale Gesprächsforum zur DDR-Vergangenheit in Nordostdeutschland. Ausgangs- und zentraler Bezugspunkt sind die Schicksale der politischen Häftlinge aus dem Bützower Strafvollzug während der sowjetischen Besatzungszeit und der SED-Herrschaft. Darüber hinaus richten wir den Blick auf Existenzbedingungen und Funktionsweisen diktatorischer Herrschaft, um Demokratie, Offenheit und Selbstverantwortung in der Gegenwart zu stärken. Nicht zuletzt informiert das Treffen über Forschungen und Bildungsangebote und bietet Raum für das Gespräch über die Zukunft der Erinnerung.

Die Veranstaltungen des Häftlingstreffens stehen allen Interessierten offen. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 21. September 2015 an:

Friedrich-Ebert-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern
Arsenalstraße 8 | 19053 Schwerin
Telefon 0385 512 596
E-Mail schwerin@fes.de | www.fes-mv.de

Teilnahmegebühr
60 Euro inklusive 2 Übernachtungen
(EZ-Zuschlag pro Nacht: 10 Euro)
40 Euro ohne Übernachtung
20 Euro Einzeltag

Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt.

Tagung
27.09.2015 bis 29.09.2015
Bützow
Rathaus Bützow, Geschwister-Scholl-Gymnasium, PferdemarktQuartier, JVA Bützow und Krummes Haus

Veranstalter
Friedrich-Ebert-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern
Landeszentrale für politische Bildung MV
Politische Memoriale e.V.
Stadt Bützow
Die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
in Kooperation mit Krummes Haus Bützow und PferdemarktQuartier – Kultur und Region e.V.

Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.
Anmelden können Sie sich hier.



Demokratiebus

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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern