Michael Gartenschläger war ein Opfer des DDR-Grenzregimes, doch vor ihm und nach ihm starben Menschen an der innerdeutschen Grenze. Sie versuchten aus der DDR in die Bundesrepublik zu flüchten oder gerieten aus anderen Gründen in die militärische Grenzsicherung. Auch Angehörige der DDR-Grenzpolizei und später der Grenztruppen starben an der Grenze. Schätzungen der Todeszahlen zwischen 1949 und 1989 gehen von bis zu 1.000 Toten aus, doch eine wissenschaftlich fundierte Erfassung der Getöteten steht noch aus. Einzelne Schicksale sind nicht gesichert, manche werden wohl gänzlich unbekannt bleiben.
Die Tagung soll einen Einblick in aktuelle Probleme der Erforschung der Todesopfer an der innerdeutschen Grenze geben, Fallbeispiele vorstellen und damit zur Erinnerung dieser Opfer beitragen. Das Grenzhus in Schlagsdorf wird in Zukunft der Erinnerung an die Opfer der Grenze einen wichtigen Stellenwert beimessen. Deshalb wollen wir mit der Veranstaltung nicht nur einen Beitrag zur stärkeren öffentlichen Berücksichtigung dieser Opfer leisten, sondern erhoffen uns durch die Vorträge und Diskussionen auch Anregungen für die weitere Arbeit des Hauses, um in der Ausstellungs- und Bildungsarbeit kompetent Auskunft geben zu können.
Die Tagung am 22.03.2013 wendet sich sowohl an Fachleute als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Dauer: | 10 bis 16 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Grenz.hus Informationszentrum zur innerdeutschen Grenze |
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen, die Landeszentrale für politische Bildung und die Friedrich-Ebert-Stiftung.